Mehr Kinderarbeit wagen

Ja, es stimmt, Kinder in Deutschland sollten mehr arbeiten.
Solange ich noch kann (vor der öffentlichen Steinigung), möchte ich das gern erläutern.

Vor einigen Jahren fiel mir erstmals ein Blatt in die Hände, dass meine Frau auf einem STEP-Training erhalten hatte. Darauf befand sich eine Liste, ab welchem Alter Kinder in der Regel welche Tätigkeiten („haushaltsnahe Dienstleistungen“) verrichten können. Es lesen sich so spannende Dinge wie „Mülleimer leeren“ (sechs Jahre), „Blumen gießen“ (sieben Jahre), „Zimmer alleine aufräumen“ (acht – neun Jahre) bis hin zu „Kleine Gerichte selbst kochen (Nudeln etc.)“ (elf Jahre). Das ist doch wirklich spannend, denn Hand auf’s Herz: Wenn Sie Kinder im entsprechenden Alter haben, welche Aufgaben übernehmen die Kleinen im Rahmen häusllicher Mitarbeit tatsächlich?

Nur, um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin kein Verfechter elterlicher Bequemlichkeit, bei der die Kinder den Haushalt schmeißen, aber es ist unwahrscheinlich wichtig zu lernen, für Dinge Verantwortung zu übernehmen. Kinder sollten altersgemäß gefordert werden, nebenbei sind sie – wird das rechtzeitig eingeübt – stolz, wenn sie helfen können und ihnen etwas zugetraut wird.

Ich möchte an dieser Stelle auch nicht einseitig für das oben genannte Programm werben, beispielhaft unter Elternkurs finden Sie weitere Alternativen. Die vermittelten Inhalte beschränken sich durchaus nicht auf die effektive Ausbeutung der Kleinen zur Gewinnung weiterer elterlicher Freizeit, auch in Sachen Kommunikation wird Hilfe angeboten, beispielsweise in die Richtung „Wie mache ich mein Kind mundtot?!“…

In diesem Sinne, knechten Sie wohl…

Diesen Beitrag habe ich vor beinahe zehn Jahren schon einmal auf meinem Blog Bildungsdesaster veröffentlicht. Ich befürchte nur, er ist heute aktueller denn je.